Zu den Themen, denen sich die ständigen Ausstellungen im Museum Schloss Hinterglauchau widmen, gehören die Geschichte des Schlosses und seiner Bewohner, die Glauchauer Stadtgeschichte, dabei steht vor allem das Alltagsleben der Weber in Schönburgischen Landen vom 16. bis zum 20. Jahrhundert im Fokus sowie die Entwicklung des herrschaftlichen Wohnraum-Interieurs von der Renaissance bis zum Historismus.
Der Ausstellungskomplex mit bildender Kunst geht auf die Schenkung des Dresdners Medizinprofessors und Kunstsammlers Prof. Dr. Paul Geipel (1869-1956) zurück. Hier kann der kunstinteressierte Besucher neben Werken von Robert Sterl, Eugen Bracht und Georg Müller-Breslau Bronzeplastiken von August Gaul, Auguste Rodin und Max Klinger bewundern.
Unter dem Thema "Georgius Agricola - Von Glauchau in die Welt" widmet sich eine kleine Exposition dem wohl bekanntesten Sohn der Stadt Glauchau, Georgius Agricola, der heute als Begründer und Wegbereiter der Montanwissenschaften gilt.
Darüber hinaus sind auch die Funktionsbereiche eines Schlosses wie zum Beispiel die Hofküche, die Schlosskapelle, das Verlies und die Remise zugänglich.
Nach Voranmeldung können auch die unterirdischen Gänge mit einer Führung besichtigt werden.
Verlängert bis zum 29. September 2024
Viva la musica. Es lebe die Musik!
Das Museum und die Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau präsentieren in der Zeit vom 19. Mai bis 29. September 2024 eine Kabinettausstellung mit grafischen Blättern aus fünf Jahrhunderten, die sich thematisch mit der Kunstgattung der Musik befassen. Die Musik hat in den visuellen Künsten – vor allem in der Malerei und in der Grafik – über Jahrhunderte eine besondere Rolle eingenommen. Sie war und ist in allen Lebensbereichen der menschlichen Gesellschaft ein unverzichtbarer Bestandteil der Alltags- und Festkultur und reflektiert zugleich den jeweiligen Zeitgeist.
Neben Darstellungen musizierender Menschen und ihrer Instrumente, sind es ab dem 19. Jahrhundert vor allem auch die Protagonisten des Musiklebens, die das Interesse der anderen Kunstgattungen auf sich ziehen. So werden namhafte Komponisten, Dirigenten, Akteure der Musikbühnen als auch Vokal- und Instrumentalsolisten und deren Wirkungsstätten zum Inhalt entsprechender Motivblätter. Während die Musik ausdrückt, wofür Worte häufig zu schwach sind, versuchen sich bildende Künstler, die musikalische Themen als bildwürdig erachten, an der Wiedergabe entsprechender Sujets – ein oft schwieriges Unterfangen, denn Musik ist flüchtig im Moment, in dem sie erklingt. Bereits an frühen Beispielen, etwa Kupferstichen Albrecht Dürers, wird deutlich, dass Musik ein Ausdruck der Lebensfreude ist. Sie kann aber auch alle sonstigen menschlichen Emotion widerspiegeln. In der Klassengesellschaft fungiert die Musik außerdem als ein Mittel der Machtausübung und Propaganda. Musik ist ein beeinflussendes Massenphänomen, inspiriert aber auch das Individuum. Von all diesen Aspekten künden die ausgewählten Grafiken aus fünf Jahrhunderten.
Ein Großteil der hier gezeigten 50 grafischen Blätter entstammt der Sammlung des Dresdener Mediziners und Kunstsammlers Prof. Dr. Paul Geipel (1869–1956) und gelangte als Schenkung zwischen 1943 und 1956/1957 in das Glauchauer Museum. Einige kunsthandwerkliche Objekte – beispielsweise Porzellanfiguren nach Entwürfen von Karl Himmelstoss (1872–1967) aus der Produktion der Kunstabteilung der Porzellanmanufaktur Rosenthal, Selb – runden das Ausstellungsthema ebenso ab wie ein facettenreiches Begleitprogramm.